Die Selbständigkeit ist immer eine große Herausforderung und grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten einer erfolgreichen Herangehensweise. Beobachtungen zeigen, dass gewisse Charaktereigenschaften die Erfolgsaussichten eines Gründers wesentlich verbessern können. Es scheint fast so, als gäbe es ein Gründer-Gen.
Wer meint, jeder ist dazu geeignet, ein Unternehmen zu gründen, der irrt. Nicht selten kommt es vor, das ambitionierte Gründer nach kurzer Zeit den gefassten Plan der Selbständigkeit wieder verwerfen und feststellen: „Ich bin einfach nicht für die Selbständigkeit gemacht.“
Wer ist als Gründer geeignet?
Was ist es aber, was einen erfolgreichen Gründer ausmacht? Was haben die Bill Gates, Elon Musks und Mark Zuckerbergs dieser Welt gemeinsam? Nun, eines steht ganz weit oben auf der Liste der Erfolgsfaktoren: die Leidenschaft. Ohne Leidenschaft für das eigene Vorhaben wird der große Erfolg definitiv ausbleiben. Mag sein, dass man mit einer halbherzigen Herangehensweise als Selbständiger ganz gut über die Runden kommt, aber Innovationen und echter Fortschritt kommt ohne Leidenschaft nicht zustande.
Die Leidenschaft hat zwei ganz bedeutende Nebeneffekte: Motivation und Ausdauer. Wer das, was er tut, liebt, der wird sein Unternehmen nicht als Job, sondern als Lebenswerk ansehen. Die damit einhergehende Motivation ist in Geld nicht aufzuwiegen. Den Turbo, der dadurch gezündet wird, muss man selbst erleben, in der Theorie klingt das alles ein bisschen nüchtern. Einen bedeutenden Knackpunkt stellt auch die Ausdauer dar, denn eine Selbständigkeit ist kein kurzer Sprint, sondern ein Marathon. Die meisten erfolglosen Unternehmer scheitern nicht, sie geben auf. Mit einer entsprechenden Ausdauer ist die Erfolgswahrscheinlichkeit um ein Vielfaches höher.
Ein Unternehmer arbeitet nicht alleine
Wer Leidenschaft besitzt und motiviert ist, der zieht auch andere Menschen in seinen Bann. Egal ob es sich dabei um Mitarbeiter, Kunden oder Investoren handelt, das Netzwerken fällt so nicht nur viel einfacher, es geht quasi wie von selbst. Ohne ein entsprechendes Netzwerk wird kein Unternehmen richtig groß und erfolgreich, denn irgendwann kommt man zwangsläufig an einen Punkt, an dem es ohne eine entsprechende soziale Vernetzung nicht mehr geht. Leidenschaft und Motivation haben einen sehr positiven Effekt auf die Mitmenschen: sie färben ab. Wer kann als Mitarbeiter bei einem leidenschaftlichen und ambitionierten Chef antriebslos und untätig bleiben? Kaum jemand. Auf diese Weise holt man das Beste aus seinen Mitarbeitern heraus und schöpft ihr Potential voll aus.
Risiko und Probleme als ständige Begleiter
Wer sich selbständig macht, der geht automatisch ein gewisses Risiko ein. Wahre Unternehmertypen bleiben jedoch immer risikobereit und scheuen sich nicht davor, Wege zu gehen, die andere Menschen nicht gehen würden. Diese Risikobereitschaft liegt ihnen im Blut, heißt jedoch nicht, dass sie sich blindlings in ein nicht kalkulierbares Risiko stürzen. Die eingegangenen Gefahren sollten immer genauestens analysiert und kalkuliert werden.
Diese Risikobereitschaft bedeutet auch, dass man keine Scheu vor auftretenden Problemen hat. Sollte jemand meinen, eine Unternehmensgründung geht ohne jegliche Probleme vonstatten, der sollte sich schleunigst von diesem utopischen Traum verabschieden. Unternehmertypen sind Problemlöser, sie legen eine überdurchschnittlich hohe Lösungskompetenz an den Tag. „Probleme sind da, um sie zu lösen“ lautet das Motto.
Wie man sieht, beinhaltet das Gründer-Gen eine Reihe von Eigenschaften:
- Leidenschaft
- Motivation
- Ausdauer
- Soziale Vernetzung
- Kalkulierte Risikobereitschaft
- Lösungskompetenz
Selbstverständlich muss man als Gründer nicht alle diese Eigenschaften selbst besitzen. Es ist ebenso zielführend ein Team, in dem alle Charaktermerkmale vereint sind, aufzubauen. Außerdem unterscheiden sich die erfolgsversprechenden Merkmale auch in Bezug auf die Branche in der man tätig ist. Eines jedoch gilt für die meisten Fälle: Obwohl diese Attribute einen maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg eines Startups haben, wird ihnen in einer Unternehmensanalyse viel zu wenig Bedeutung beigemessen. Hier zählen oft nur die harten Zahlen und Fakten.