Wie wichtig ist die Weinherkunft, wenn es darum geht, ob der Wein hochwertig ist? Diese Frage kann unter Weinkennern schon mal heftige Diskussionen auslösen. Denn Lieblingsregionen sind keine Seltenheit. Doch für Gelegenheitsweintrinker oder gar Neulinge wirken diese Diskussionen oft etwas abstrakt.
Deshalb sollen im Folgenden mal einige der beliebtesten und bekanntesten Weinregionen der Welt vorgestellt werden. Europa trumpft dabei gleich mit etlichen Klassikern auf, die weltweit Anerkennung finden und teilweise auch in Film und Fernsehen ihren festen Platz haben. Ihr Ruf eilt ihnen also praktisch voraus. Deutschland ist zwar nicht unter den absoluten Top-Regionen zu finden, doch aus Baden, der Pfalz oder Franken stammen tolle Weine, die bei Kennern geschätzt werden.
Weine aus Europa
Der Süden Europas ist für Weinliebhaber einfach ein Traum. Italien, Portugal, Spanien und Frankreich sind besonders zu nennen, wenn es um europäische Weine geht. Aber aufgepasst: Man sollte sie auch nicht alle über einen Kamm scheren. Denn jedes Land und jede Region innerhalb dieses Landes, betrachtet die eigenen Weine als Kulturgut und somit einzigartig.
Portugal produziert im Vergleich zu den anderen europäischen Weinländern zwar relativ wenig Wein, dafür ist die Qualität aber herausragend. Weine aus Douro oder auch Trejo werden in der ganzen Welt genossen. Auf dem Lande rund um die Großstadt Lissabon finden sich zahlreiche Weingüter, die teils idealen Bedingungen unterliegen. Nachbarland Spanien trumpft mit Weinen aus Cadiz oder auch Katalonien auf und hat dabei den Vorteil, dass die Fläche des Landes eine viel höhere Produktionsleistung ermöglicht.
Frankreich und Italien haben ähnlich große Rebflächen zur Verfügung und sie eint noch etwas anderes: die enge Verbindung von Wein und Identität. Denn sowohl die französischen Weine als auch die italienischen gelten als hochwertigste Weine der Welt. Somit ist der Anbau auch eine jahrzehnte- beziehungsweise jahrhundertelange Tradition und viele Regionen definieren sich besonders stark darüber, dass ihre Weine so gut sind.
Weine aus Amerika
Nord- und Südamerika sind ebenfalls dafür bekannt, große Weinproduzenten zu sein. Im norden Amerikas sind es vor allen die Vereinigten Staaten, die Wein anbauen und in die Welt senden. In Kalifornien und Washington wird besonders viel Wein produziert.
Einen besonders guten Namen haben die Weine aus Südamerika. An erster Stelle ist dabei auf jeden Fall Argentinien zu nennen. Das größte und bekannteste Anbaugebiet Argentiniens liegt in der Provinz Mendoza. Ähnlich viele Rebflächen wie Argentinien hat auch das Nachbarland Chile. Da in beiden Ländern sehr viel rotes Fleisch verzehrt wird, ist es nicht verwunderlich, dass südamerikanische Länder besonders bekannt für ihre Rotweine sind und diese auch stärker produzieren als Weißweine.
Weine aus anderen Regionen der Welt
Dass Anbaufläche und ein guter Ruf nicht immer Hand in Hand gehen, sieht man, wenn man sich den Rest der (Wein-)Welt anschaut. Denn geht es um die Rebfläche, müsste auf jeden Fall auch China genannt werden, da sich das Land seit Jahren unter den Top 3 der anbaustärksten Länder finden lässt.
Deutlich weniger Anbaufläche haben Südafrika, Australien oder auch Neuseeland zur Verfügung und doch ist ihr Ruf besser. Südafrika war lange Handelsbeschränkungen unterworfen, weshalb sich der Wein erst in den letzten Jahrzehnten in der Welt einen Ruf machen konnte, obwohl schon seit dem 17. Jahrhundert Wein angebaut wird. Australien und Neuseeland sind ebenfalls erst noch dabei, sich einen weltweiten Ruf aufzubauen. Das liegt daran, dass lange nur für den eigenen Markt angebaut wurde und Qualität weniger wichtig war als Quantität. Mittlerweile hat ein starkes Umdenken stattgefunden, weshalb sich zum Beispiel das Swan Valley (Australien) oder auch die Marlborough Region (Neuseeland) einen Namen gemacht haben.