Pulled Pork – Das moderne Grill-Sandwich erobert Deutschland
Ursprünglich aus Nordamerika stammend, erfreut sich das zarte Barbecue-Fleisch „Pulled Pork“ auch hierzulande einer zunehmenden Beliebtheit. Bekannt gemacht wurde das aromatische, speziell gegrillte oder geräucherte Schweinefleisch durch die Streedfood-Szene. Seit her ist Pulled Pork in etlichen Variationen erhältlich und kann sogar preiswert und vorgefertigt im Supermarkt gekauft werden. Doch was macht Pulled Pork so besonders?
Südstaaten Barbecue für zu Hause: Langsame Garzeit bei niedriger Temperatur
Es ist vor allem die Niedergarmethode, die schon bei anderen Gerichten für die optimale Konsistenz sorgt. Pulled Pork zählt damit zu den sogenannten Slowfoods, denn die Zubereitungszeit ist deutlich höher, als bei herkömmlichen Grill-Gerichten. Pulled Pork muss vor allem saftig sein und sich ohne Messer zerteilen lassen. Zubereitet wird es traditionell im Smoker. Kombiniert mit Kräuter- und Rauchmischungen, wird aus der einfachen Schweineschulter eine Geschmacksbombe, die es in sich hat. Bis das Fleisch zart zerfällt, vergehen allerdings viele Stunden.
Die beste Fleischqualität steht für ein grandioses Geschmackserlebnis
Die Schweineschulter eignet sich deshalb so gut für das Pulled Pork Gericht, da diese genügend Fett besitzt, um zum Schluss zu einem saftigen Ergebnis zu werden. Fleischliebhaber sollten für die Zubereitung hochwertiges Fleisch mit Qualität nutzen. Es empfiehlt sich daher der Gang zum Metzger des Vertrauens, als der preiswerte Griff in die Kühltheke des Discounters. Wenn keine Schweineschulter zur Verfügung steht, bietet sich Alternativ der Schweinenacken an. Vor der eigentlichen Zubereitung gilt es, mit einem scharfen Fleischmesser die Silberhaut zu entfernen. Das Fleisch lässt sich nun direkt zubereiten oder zunächst über Nacht in einer Marinade aus Apfelsaft im Kühlschrank einlegen. Neben der Qualität des Fleischstücks spielt die Gewürzmischung eine entscheidende Rolle.
So gelingt ein leckeres „Rub“
Unter einem „Rub“ verstehen Kenner des Pulled Porks die spezielle Gewürzmischung, die über die langsame Garung des Fleischstücks, diesem den typischen Geschmack verleiht. Die Herstellung des Rubs kann variiert werden und ist sicherlich kein Hexenwerk. Damit das Pulled Pork an echte, amerikanische Barbecues erinnert, empfiehlt sich die Nutzung folgender Gewürze:
- Kreuzkümmel
- Brauner Zucker
- Madras Curry
- Paprikapulver
- Weißer- und Cayennepfeffer
- Knoblauch- und Zwiebelpulver
Dazu gesellen sich selbstverständlich Salz, bei Bedarf auch Zimt oder Kräuter, wie Rosmarin oder Oregano. Für die Schärfe eignet sich außerdem etwas Chilipulver. Zusammengerührt und im Mörser zerdrückt, entfalten sich die einzelnen, ätherischen Öle. Mit dieser Mischung wird das Schweinestück einmassiert. Dabei gilt: je mehr, desto besser.
Die Senf-Massage
Zum Schluss sollte die Schweineschulter (oder der Schweinenacken) mit einer dicken Rub-Schicht versehen sein. Damit die Gewürzmischung am Fleisch haftet, wird es vorher mit Senf eingeschmiert. Der Senf sorgt mit seiner Säure außerdem für eine clevere Geschmackskomponente, lässt sich am Ende der Garzeit jedoch nicht mehr herausschmecken. Danach heißt es erneut warten. In Folie eingewickelt verbleibt die Schweineschulter weitere Stunden im Kühlschrank bis sie endlich im Smoker landet.
Im Smoker gegart
Echte Profis schwören auf den Smoker. Die spezielle Grill-Methode kann in einem herkömmlichen Kugelgrill nachgebaut werden. Wichtig ist eine feuerfeste Form, die auf den Rost gelegt wird. In diese wird Apfelwein oder Apfelsaft, alternativ auch Bier, geschüttet. Ringsherum werden Kohle und Holzchips ausgelegt. Holzchips sorgen für das benötigte Räucheraroma (im Fachhandel als „Woodchips“ erhältlich). Darüber lässt sich das Schweinestück auf einem weiteren Rost platzieren. Nachdem die Kohlen brennen und der Deckel verschlossen ist, zieht das Räucheraroma bei etwa 120 °C bis zu 18 Stunden durch das Fleisch. Nach einer kurzen Erholungszeit darf angeschnitten werden. Das Pulled Pork lässt sich nun mit der Gabel auseinander trennen und zerfällt fast von alleine.
Es ist angerichtet: Pulled Pork auf Toast, im Brötchen oder in speziellen Buns
Pulled Pork gilt als der moderne Burger. Heutzutage wird das zarte Schweinefleisch auf Festivals gerne im Brötchen oder im speziellen Burger-Bun (Burgerbrötchen) gereicht. Dazu empfiehlt sich eine hausgemachte Barbecue- oder Chili-Soße. Für zu Hause kann auch eine Zubereitung im Backofen gelingen. Der Strombedarf der stundenlangen Zubereitungszeit gestaltet sich dabei jedoch als äußerst hoch. Das Pulled Pork Brötchen vermittelt einen Hauch amerikanischen Lebensgefühl. Zu sagen, das Gericht passe perfekt in die Imbiss-Aufstellung zwischen Currywurst und Hamburger, würde dem hochwertigen Fleischgenuss nicht gerecht werden. Stattdessen triumphieren Pulled Pork Sandwichs auf ihrem Siegeszug durch Deutschland mit außergewöhnlichen und individuellen Gewürzmischungen und himmlisch, zarten Fleischstücken.