Was ist die Paleo-Ernährung?
Im Bereich der Ernährung gibt es immer wieder neue Trends, die vor allem aus den USA den Weg über den Atlantik zu uns finden, die von der perfekten Figur bis zur Wunderheilung des durch Junkfood geschundenen Körpers fast alles versprechen.
Seit einigen Jahren findet Paleo – die Steinzeit-Ernährung – immer mehr Anhänger, auch bei uns. Viele steigen direkt von der Atkins-Diät (Energie aus Eiweiss anstatt Kohlenhydraten) darauf um.
Das Konzept ist dabei zusammengefasst denkbar einfach:
Sich so natürlich wie möglich zu ernähren, mit Schwerpunkt auf gesunde Kohlenhydrate und Eiweiss als Energielieferanten. Dadurch wird der Körper einerseits entgiftet und Blutzuckerspitzen, die für viele Zivilisationskrankheiten, Leistungsabfall während des Tages und Fetteinlagerungen verantwortlich sind, werden vermieden. Prinzipiell werden so Nahrungsmittel mit hohem glykämischen Index (wie schnell Nahrungsmittel bei der Verstoffwechselung den Blutzuckerspiegel heben) reduziert.
Viele Paleo-Anhänger haben sich oft die Frage gestellt: »Wenn ich ein verantwortungsvoller Tierhalter bin, überlege ich mir gut, wie ich mein Haustier artgerecht ernähren kann, warum stellt sich der Mensch nicht dieselbe Frage über sich selbst?« – die Antwort auf diese Frage ist selbstverständlich die Paleo-Ernährung. Die Ernährungspyramide wird dabei freilich auf den Kopf gestellt. Grundlage sind (auch wenn Kritiker gerne etwas anderes behaupten) Gemüse und gesunde Kohlenhydrate, dann folgen gesunde Fette, Fleisch und Fisch, danach Obst und Nüsse.
Milchprodukte, Gebäck (Weizen und alle Sorten von Getreide), die meisten Hülsenfrüchte, Industriezucker und alle chemischen Zusatzstoffe sind streng tabu.
Paleo funktioniert nur dann, wenn man streng dabei bleibt, somit ist es auch keine Diät, die man eben mal macht, sondern eigentlich eine langfristige Ernährungsumstellung und – so behaupten Anhänger – eine Lebenseinstellung. Ziel ist es den Körper unnötige Toxine aus der Lebensmittelindustrie zu ersparen und ihn mit allem Essenziellen auf den direktesten, natürlichsten Wege zu versorgen.
Oft wird Paleo so dargestellt, als würde man hauptsächlich Fleisch essen. Dies entspricht weder dem eigentlichen Paleo-Gedanken noch der Realität.
Vorteile und Nachteile
Auf der Hand liegen klare gesundheitliche Vorteile wie Gewichtsverlust, Stabilisierung des Blutzuckerspiegels, mehr Energie während des Tages und ein gestärktes Immunsystem.
Die Nachteile sind meist eher wirtschaftlicher und logistischer Natur. Durchwegs Bio-Produkte zu kaufen – wenn man keinen freundlichen Bauern mit günstigem Hofverkauf zur Hand hat – schlägt, wenn man nicht schlau einkauft, ziemlich zu Buche.
Ein weiterer Nachteil ist die Planung. Es gibt in Restaurants kaum Möglichkeiten abseits vom Salat mit gegrillten Hühnerstreifen paleokonform zu essen und auch die Verpflegung für die Schule, oder den Arbeitsplatz, muss vorbereitet werden.
30-Tages-Challenge
Es wird empfohlen den Einstieg in die Ernährungsumstellung mit dieser Challenge zu beginnen. Einen Monat lang hält man sich besonders strikt and die Vorgaben, verzichtet auf seine alten Gewohnheiten (ja, auch Kaffee) und entgiftet so seinen Körper.
Gerade beim Zucker kann dies zu Entzugserscheinungen führen. Nach nur einer Woche erlebt man bereits den ersten Gewichtsverlust und die Heißhungerattacken der ersten Tage sind dem Erfolgsgefühl gewichen. Subjektiv mehr Energie zu haben und das Ausprobieren von neuen Gerichten machen Spaß und das motiviert! Nach den 30 Tagen hat der Körper seinen Stoffwechsel auf die neue Ernährung umgestellt – viele bleiben dann fix dabei!
Fazit
Mehr als ein Trend: Paleo hat das Zeug vielen typischen Zivilisationskrankheiten entgegen zu wirken und subjektiv zu mehr Gesundheit, Energie und Wohlbefinden zu führen. Ernährungswissenschaftler sind zwiegespalten über den tatsächlichen Mehrwert dieser Ernährungsform (man das jeweilige Verhältnis zur Lebensmittelindustrie) und um eine endgültige Entscheidung zu treffen, empfiehlt es sich ohnehin die 30-Tages-Challenge einfach einmal auszuprobieren.
Informationen dazu finden sich auf vielen themenbezogenen Internetportalen. Wär länger dabei ist, kann sich auch ab und an einen »Cheat Day« erlauben, wo fast alles erlaubt ist gegessen zu werden – aber viele Paleoaner brauchen den gar nicht mehr!