Crowdfunding – einer für alle und alle für einen!

Crowdfunding – einer für alle und alle für einen!

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Das Internet bietet mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Seit einigen Jahren werden auch Plattformen immer beliebter, auf denen man gezielt nach Investoren oder Spendern suchen kann.
Darunter gibt es sogar prominente Beispiele. So startete die Firma Brainpool im Dezember 2011 eine Kampagne, um für den Kinofilm zu ihrer erfolgreichen Serie „Stromberg“ das Budget zu sammeln. Bereits nach einer Woche hatte sie die Plansumme von einer Millionen erreicht.

Doch was ist Crowdfunding?

Der Begriff stammt aus dem Englischen und setzt sich aus crowd = Menschenmenge und funding = Finanzierung zusammen. Es handelt sich also um eine sogenannte Gruppen- oder Schwarmfinanzierung. Attraktiv ist dieses Angebot, weil so auch Kleinanleger die Möglichkeit bekommen, große Projekte zu unterstützen oder sich in Start Ups einzukaufen. Damit haben auch Unternehmen die Möglichkeit, Unterstützung zu erhalten, die bei einer klassischen Finanzierung schlechte Karten hätten.

Für wen eignet sich Crowdfunding?

Im Prinzip für jeden, der ein größeres Projekt plant. Das kann der Künstler sein, der von einer eigenen Ausstellung träumt oder ein Programmierer, der eine neue Software entwickeln will. Allerdings haben auch Start-ups die Möglichkeit, sich finanziell unterstützen zu lassen.

Welche Crowdfunding-Methoden gibt es?

Landing based Crowdfunding: Die Crowd gewährt einem Unternehmen ein Darlehen, für das die Investoren einen vorab vereinbarten Prozentsatz zurück erhalten, sobald das Projekt erfolgreich war.

Donation based Crowdfunding: Hierbei gewährend die Investoren einem Projekt Kapital, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. So lassen sich zum Beispiel gemeinnützige Vorhaben verwirklichen.

Reward based Crowdfunding: Die Investoren geben Geld, dürfen allerdings mit einer Gegenleistung rechnen. Dabei kann es sich um ideelle Werte handeln, wie eine namentliche Erwähnung oder persönliche Danksagung. Es werden ebenso Sachleistungen angeboten, wie der Prototyp eines neuen Produkts. Da viele Kreative und Künstler diese Form des Crowdfundigs nutzen, gibt es auch Alben und Premieren als Dankeschön.

Equiety based Crowdfunding: bei dieser Form kaufen die Investoren Firmenanteile oder werden am Gewinn beteiligt.
Welche Plattformen gibt es und welche ist die Beste?
Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Alle Plattformen haben ihre Vor- und Nachteile. Deshalb sollte man sich Zeit nehmen, um die verschiedenen Möglichkeiten miteinander zu vergleichen. Es ist stark davon abhängig, was man selbst anzubieten hat.

Die bekanntesten Crowdfunding-Plattformen sind Kickstarter, Startnext und Indiegogo, die mittlerweile auch den deutschsprachigen Raum erobert haben. Diese Anbieter setzen auf das reward based Crowdfunding.
Es gibt allerdings auch Unterkategorien wie das Crowdinvesting, auf das sich Plattformen wie Seedmatch oder Moneywell spezialisiert haben.

Wodurch unterscheidet sich Crowdfunding von Crowdinvesting?

Beim Crowdfunding gibt es für gewöhnlich keine finanziellen Belohnungen für den Investor, während man beim Crowdinvesting meist prozentual am Gewinn des Unternehmens beteiligt wird. Diese Art lässt sich wohl am besten mit einer Aktie vergleichen.

Und die Vorteile des Crowdfunding?

Da gibt es einige. Erst einmal können so Projekte finanziert werden, die von staatlicher Seite oder den Banken keine Unterstützung zu erwarten hätten. Immer mehr Unternehmen oder Künstler nutzen diesen Weg als Marketing-Instrument. Es ist eine gute Möglichkeit, seinen Bekanntheitsgrad zu steigern. Die Plattformen lassen sich leicht mit den anderen sozialen Medien verbinden.

Man sollte auch nicht den Aspekt der Kundenbindung außer Acht lassen. Meist steht man doch im regen Austausch mit seiner Crowd und kann so Vertrauen aufbauen.

Nebenbei eignet sich Crowdfunding zur Unterstützung der Marktforschung. Man erfährt schnell, wie ein Produkt ankommt, bevor man bereits viel Geld rein investiert hat. Durch die Crowd erhält man wertvolles Feedback.

Wo ist der Haken?

Natürlich hat Crowdfunding auch seine Nachteile, wie alles im Leben. Zunächst einmal gilt das Alles-oder-Nichts-Prinzip. Wenn man sein Ziel nicht erreicht, gibt es überhaupt kein Geld. Nicht wenige Projekte schaffen erst gar nicht die Anforderungen, so das keine Finanzierung zustande kommt.

Man hat immens viele Mitbewerber, die alle um die Gunst der Investoren buhlen. Da muss man schon ausgesprochen kreativ sein, um sich aus der Masse hervorzuheben. Ein Knackpunkt ist die Reichweite. ohne Fanbase hat das Projekt schlechte Aussichten.

Crowdfunding ist kein Selbstläufer und man braucht sollte sich zumindest schon in den sozialen Medien einen Namen gemacht haben auf einen der zahlreichen Kanälen. Auch darf man neben dem Starten einer Kampagne nicht einfach die Hände in den Schoß legen. Damit die Leute wissen, dass sie unterstützen können, müssen sie darauf hingewiesen werden. Natürlich wollen sie motiviert werden. Da muss man schon mehr Arbeit reinstecken, als bloß die Fakten zu nennen.

Und wie funktioniert Crowdfunding?

Beim Crowdfundig muss man zunächst einmal festlegen, wie viel Geld man in Endeffekt benötigt. Der Betrag muss natürlich die Kosten des geplanten Projekts decken, damit man es auch umsetzen kann. Trotzdem sollte man keine astronomisch hohe Summen verlangen, die mögliche Investoren abschrecken.

Außerdem sollte man nachweisen können, wo das Geld hinfließt. Der eiskalte Caipirinha, den man sich am Strand von Rio de Janeiro servieren lässt, wird meist nicht gut aufgenommen. Die Reise dorthin übrigens auch nicht. Sollte dieses Ziel nicht erreicht werden, gibt es überhaupt kein Geld!

Hat man eine geeignete Plattform ausgewählt, legt man ein Projekt an. Dort sollte man neben den relevanten Informationen auch Bilder bereithalten. Außerdem kommt man in den allermeisten Fällen nicht um ein Bewerbungsvideo drum herum.

Als nächstes wählt man passende Belohnungen für die Investoren aus. Dabei sollte man auch schon Kleinbeträge berücksichtigen, weil man so deutlich mehr Interessenten dazu bewegen kann, Geld zu investieren. Sobald man die Kampagne gestartet hat, sollte man das bereits erwähnte Marketing nicht vergessen.

Beim Crowdinvesting gibt es noch eine Besonderheit, da die entsprechende Plattform erst alle Unterlagen, sowie Informationen haben will, um zu entscheiden, ob das Unternehmen sich für eine Kampagne qualifiziert.

Was kostet Crowdfunding?

Solange keine Kampagne erfolgreich abgeschlossen wurde- nichts. Erst wenn das Geld zusammen kommt, behalten die Plattformen eine Provision ein, bzw. fordern Transaktionsgebühr. Beides liegt im Durchschnitt bei 1-10%.