Low-waste Hochzeit

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Die Sorge um die Nachhaltigkeit macht nicht einmal mehr Halt vor dem schönsten Tag im Leben. Plattformen, wie Pinterest platzen aus allen Nähten mit Vorschlägen zum ökologisch wertvollem Jawort. Der astronomisch hohe Anstieg der Suchanfragen bestätigt das reichhaltige Angebot. Doch was ist dran, an dem Hochzeitstrend 2020 „Green Wedding“?

Bei dieser Hochzeits-Zeremonie geht es keineswegs nur darum, Kosten einzusparen, sondern die besiegelte Liebe zum Partner möglichst mit der Liebe zur Natur in Einklang zu bringen. Wo früher Pomp, Kitsch und Verpackungsmüll eine Eheschließung begleiteten, kehrt man zurück zu Großmutters Zeiten, als es noch keine Einweg-Kameras, Kaskaden von roten Luftballons, Konfetti, güldenen Luftschlangen und Glitzer jeder Art gab. Heutzutage isst man auch wieder von Porzellan, was auch gleich viel edler aussieht, als Papp- und Plastikgeschirr. Man verzichtet möglichst auf Einweg-Tischdekorationen, wie Tischkärtchen oder in Folie gebetteten Blumenschmuck. Vorbei die Zeit der Plastikperlen und -Täubchen. Dann ist auch mehr Platz für ein ausgelassenes und fröhliches Festessen bei Tisch.

Man legt auch wieder mehr Wert auf Persönlichkeit und liebevollen Erinnerungen. So hat das Tee-Service der Oma und die Vasen einer längst verblichenen Tante deutlich mehr Charme, als der Plastikkitsch. Zog man es vor einigen Jahren noch vor, ein möglichst spektakuläres Jawort zu geben, wie etwa einen Fallschirmsprung oder vor einem drittklassigen Elvis-imitator in Las Vegas, bevorzugt man nun die schlichte Natur. Man heiratet nicht, um andere zu beeindrucken, sondern um die eigene, reine Liebe zu feiern.

So wird man keineswegs mehr mitleidig angesehen, wenn die Feierlichkeiten gar im heimischen Garten stattfinden. Die Folklore-Hochzeiten sind wieder stark im Kommen. Mittlerweile besinnt man sich zurück auf den eigentlichen Sinn einer Hochzeit, nämlich seine Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen. Alte Rituale leben auf, wie die Trauringe mit einer Schnur zu verknüpfen oder eine Hochzeitskerze während der Zeremonie zu entzünden. Aber bitte nachhaltig soll sie sein. Teelichter im Aluschalen zerstören den Zauber mit sofortiger Wirkung.

Genauso ist es keineswegs mehr eine Bankrotterklärung, ein gebrauchtes Brautkleid zu tragen. Am besten das einer Vorfahrin. Schließlich hatten damals nicht nur die Kleider, sondern auch die Ehen noch eine beruhigende Langlebigkeit. Sollte sich kein Brautkleid mehr im Familienbesitz befinden, darf es durchaus ein Second Hand Robe sein. Die Nachfrage ist enorm gestiegen und dementsprechend reichhaltig das Angebot. Die romantische Geschichte, die möglicherweise dahinter steht, ist sicherlich mehr wert, als Tausend Euronen.

Lediglich bei den Einladungen liebt man es fortschriftlich. Digital- …benötigt die nämlich keinen wertvollen Rohstoffe.