Das ungeliebte Stiefkind- die Zielgruppenanalyse

Das ungeliebte Stiefkind- die Zielgruppenanalyse

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Sie haben sich selbst penibel analysiert, kennen Ihr Produkt bis ins kleinste Atom, haben einen wassserdichten Businessplan und natürlich das alles einem intensiven Projekt- und Qualitätsmanagement unterzogen. Nebenbei haben Sie einen Redaktionsplan von sämtlichen Online-Kanälen, die Sie nur finden konnten. Zunächst einmal- das ist eine gute Basis und gewiss sehr löblich.

Nur haben Sie nicht eine Kleinigkeit vergessen?

Das beste Produkt und ein reibungsloses Unternehmen nützen herzlich wenig, wenn man seinen persönlichen VIP nicht kennt: den Kunden. Deswegen wird man nicht drum herumkommen, seine Zielgruppe genau zu analysieren. Schließlich will man nicht nur wissen wem, sondern wie man sein Produkt schmackhaft machen soll. Und es gibt nur einen Experten, der Sie darüber aufklären kann: die Person, die dafür bezahlen soll. Sobald Sie sich damit eingehend befasst haben, können Sie auch gleich Ihren Redaktionsplan gesundschrumpfen. Ihre Zielgruppe wird sich kaum auf allen Kanälen herumtreiben. Also, wozu Zeit und Geld mit ihnen verschwenden?

Ihr Kunde, das unbekannte Wesen.

Sie wissen also ungefähr, wer ihrer Zielgruppe angehört. Klar, Manni, der Brummifahrer, wird sich kaum für Ihren nachhaltigen Lipgloss interessieren, der von tibetanischen Bergziegen auf Hochglanz poliert wurde. Einer jeden Zielgruppenanalyse geht also eine Zielgruppendefinition voraus. Sobald man die ermittelt hat, geht es ans Eingemachte. Da Sie unmöglich jeden Kunden persönlich ansprechen können, sollten Sie die Gemeinsamkeiten aller möglicher Konsumenten aufdecken.
1.) Wie alt sind diese Personen im Durchschnitt?
2.) Sind sie überwiegend weiblich oder männlich?
3.) Wie steht es um den Bildungsgrad?
4.) Was haben diese Personen für ein durchschnittliches Einkommen?
5.) Sind Ihre Kunden eher in ländlichen Gebieten zu finden oder sind es Städter?
6.) Welchen Familienstand haben sie?

Sie lieben Twitter, Ihre Zielgruppe aber nicht!

Sobald Sie sich diese Fragen beantwortet haben, wissen Sie auch, auf welche Tonalität die Zielgruppe steht. Oder wie überhaupt die Preisgestaltung aussehen sollte. Wer dem Studenten einen Lipgloss verkaufen will, für den die gefleckte Rostkatze die Tautropfen gesammelt hat und das mit ihren Schnurrbarthaaren, schrammt ein wenig an der Realität vorbei. Sofern Sie die Bergziegen und Rostkatzen angemessen entlohnen wollen, wird sich das auf den Preis auswirken. Qualität kann sich der Student nicht leisten. Also vergessen Sie entweder die Katzen und Ziegen oder den Studenten.
Danach können Sie auch bestimmen, welcher Kanal sich für Sie lohnt, um Marketing zu betreiben und direkt mit den Käufern in Kontakt zu treten. Sie lieben Twitter? Die umweltbewusste Single-Lady, die selbst für ihren Goldhamster locker das Studium finanzieren könnte, aber nicht. Es wird Ihnen nichts anderes übrigbleiben, als ihr auf Instagram und Pinterest zu folgen. Sonst kann sie Sie nicht hören, egal, wie ausdauernd Sie twittern. Also vergessen Sie Twitter, es kostet nur wertvolle Zeit, ohne den geringsten Nutzen zu haben.

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Wer kann Ihnen etwas darüber erzählen, was sich Ihr Kunde wünscht?

Möglicherweise Voodoo-Priester, Wahrsagerinnen, professionelle Agenturen oder im Zweifelsfall der Kunde selbst. Klingt banal, ist aber erstaunlich effektiv. Sobald Sie die Kanäle ermittelt haben, auf denen sich ihre Kunden tummeln, können Sie sie auch direkt fragen. Klassisch, indem Sie Umfragen starten oder subtil, indem Sie sich interessiert auf Facebook zeigen, was ihre Kunden so alles mögen. Oder Sie lassen gleich ein Produkt mitgestalten, wie es z.B. der DM immer wieder erfolgreich tut. Sollten Sie Newsletter zum Verschicken haben, können Sie ihre Kunden von Zeit zu Zeit einen Fragebogen senden. Aber wie überall im Leben gilt es auch hier, das Maß zu halten. Niemand mag Spam. und noch weniger mag man denjenigen , der Spam versendet!

Gute Fragen die Sie sich und Ihrer Zielgruppe stellen sollten:

1.) Was gefällt an Ihrem Produkt?
2.) Erfüllt es alle Erwartungen?
3.) Was könnten Sie besser machen?
4.) Was geht so gar nicht?
5.) Steht das Produkt selbst im Vordergrund oder möglicherweise die eigene Firmenphilosophie und der damit verbundene Lifestyle?
6.) Ist der Kunde nur an einer raschen Kaufabwicklung interessiert, oder erwartet er auch einen guten Kundenservice, der sich intensiv um die Person kümmert?

Jetzt haben Sie den Durchblick und können sich ganz entspannt zurücklehnen….

Das vergessen Sie aber ganz schnell wieder! Die Zielgruppenanalyse ist ein fortlaufender Prozess, den Sie regelmäßig wiederholen müssen. Menschen und somit auch Zielgruppen ändern sich. Vorlieben unterliegen dem Wandel der Zeit, genauso wie Interessen. Die Lebensumstände der Kunden können sich ändern, wie die der Single-Lady, die nicht mehr ganz so single ist und dementsprechend sich mehr um Windeln, als um die tibetanischen Bergziegen Gedanken macht. Es wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als fleißig weiter zu analysieren, um auch die Neukundengewinnung gewährleisten zu können. Beobachten Sie den Markt, haben Sie die Trends im Blick. Schnüffeln Sie ungeniert bei der Konkurrenz auf den Kanälen. Was lohnt sich, zu kopieren. Was kann man selbst besser machen?
Fragen Sie immer wieder nach, was besonders gefällt. Bei dieser Frage achten Sie besonders auf die Kunden, deren Gebrauch Ihres Produktes noch nicht allzu weit zurück liegt. Dann sind die auf dem aktuellen Stand. Interessieren Sie sich auch für die Kunden, die schon länger nichts mehr bei Ihnen gekauft haben. Warum? Was hat sich verändert? Gibt es Mängel? Kann man diese Kunden wieder zurück ins Boot holen? Dann tun Sie’s!