Da meiner besten Freundin seit mehreren Wochen auffällt, dass sie sehr sensibel auf Geräusche und Lärm reagiert, und der Zustand für sie so überhaupt nicht mehr normal ist, habe ich mich am Wochenende hingesetzt und etwas darüber recherchiert.
Für diese Symptome, die sie seit Monaten intensive bei sich wahrnimmt, ist mir eine Krankheit im Internet angezeigt worden, die sich Hyperakusis nennt.
Ob meine Freundin diese Erkrankung wirklich hat, müsste natürlich von einem Arzt abklärt werden, aber ich wollte Euch hiermit einmal darauf aufmerksam machen, dass es sie gibt und dass man was dagegen tun kann, weil wir beide vor meiner Recherche von Hyperakusis noch nie etwas gehört hatten und es vielleicht Menschen gibt, die an denselben Symptomen leiden.
Die Ursachen für die Hyperakusis Erkrankung
Mehr als 40% der Menschen, die an einem Tinnitus leiden, sind auch an der Hyperakusis erkrankt und das kann unterschiedliche Ursachen haben. Zu den organischen Ursachen der Hyperakusis gehört unter anderem die Innenohr-Schwerhörigkeit.
Es könnten aber auch in seltenen Fällen andere Symptome als Auslöser für diese Krankheit in Betracht kommen, wie zum Beispiel, bestimmte Epilepsie-Formen, Vorzeichen einer starken Migräne Attacke, oder Medikamenten-Nebenwirkungen.
Ganz oft ist aber die Geräusch-Überempfindlichkeit ein Ausdruck von Überlastung im Alltag (zu viel Stress) oder psychischer Beeinträchtigung, wie Depressionen oder Angststörungen, die sich dann in dieser körperlichen Überreizung äußert.
Welche Symptome gibt es?
Bei der Hyperakusis richtet sich die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Geräusch, dabei werden besonders negative Geräusche die gar nicht mal laut sind, als unangenehm empfunden, dass könnte, das Schmatzen des Kindes sein, die quietschende Türe, beim auf und zu machen,
das Atmen einer Person, die neben einem steht, oder das Summen vom eigenen Kühlschrank, ganz banale Geräusche die man sonst gar nicht mehr wahrgenommen hat, kommen einem auf einmal so richtig nervig und anstrengend vor.
Wenn man sich bei der Lautstärke unter 80 dB unwohl fühlt und man auf diese Geräuschlautstärke mit Herzrasen, Schweißausbrüchen, Nervosität, Gereiztheit oder ähnliches reagiert könnte man an Hyperakusis leiden.
Der Stress und die Überforderung im Alltag oder psychische Belastungen, verstärken diese Empfindlichkeit auf Geräusche noch zunehmend. Somit beginnt ein Kreislauf aus Angst vor Geräuschen jeglicher Art.
Da mit der Zeit auch eine normale Lautstärke als unerträglich empfunden wird, führt die Geräuschempfindlichkeit immer mehr dazu, dass man sich aus sozialen Aktivitäten zurückzieht und man sich am liebsten nur noch zu Hause einigeln würde.
Eines Tages nimmt die Stressbelastung für das eigene Nervensystem so stark zu, dass sich die Empfindlichkeit auf Geräusche, wie von selbst verstärkt und man aus eigener Kraft es nicht mehr schafft ein normales Leben führen zu können, sollte dies irgendwann der Fall sein, muss man sich ganz dringend ärztliche Hilfe holen, um den Teufelskreis zu durch Brechen.
Wenn einem diese Symptome allerdings schon früher auffallen, wäre es ratsam, seinem Hausarzt davon zu erzählen, so dass man rechtzeitig etwas dagegen tun kann.
Wie stellt man eine Hyperakusis fest?
Es gibt auch Menschen, die an einer Phonophobie/Misophonie leiden, das sind Menschen die Angst vor bestimmten Geräuschen haben, da ist es aber auch egal ob diese laut oder leise sind, es kommt dort nur auf das Geräusch selbst an.
Diese Phobie vor Geräuschen ist aber zum Glück nicht schädlich und man muss lernen damit umzugehen oder diese bestimmten Geräusche zu vermeiden. Allerdings gibt es auch hierbei Menschen, die sich davor schämen oder denen es peinlich ist,
dass sie vor diesen Geräuschen Angst haben, diese Leute dürfen sich natürlich nicht so sehr damit belasten, da sie sonst auch die sozialen Kontakte meiden und somit psychische Probleme auftreten könnten.
Die Diagnose von einer Hyperakusis setzt sich von audiologischen Befunden und der eigenen Krankengeschichte zusammen.
Was ist eine Audiologische-Diagnostik?
Es gibt verschiedene audiologische Befunde, es kommt immer auf die Ursache der Geräuschempfindlichkeit an. Ein normaler Hörbefund zeigt sich schon im Tonschwellen- und Sprachaudiogramm, wo allerdings die Unbehaglichkeitsschwelle schon heruntergesetzt wurde.
Die Ursache für die Geräuschempfindlichkeit bei der Innenohr-Schwerhörigkeit, kann ein fehlender Lautheits-Ausgleich (Recruitment) sein.
Unauffällig ist hingegen die Unbehaglichkeitsschwelle bei der Phonophobie/Misophonie, da es dort ja eh nicht auf die Lautstärke ankommt.
Die Begleiterkrankung einer Depression, Angststörung, eines Burnouts oder einer anderen Lebenskrise können auch Symptome eine Hyperakusis sein. Darum sollten dazu auch noch psychosomatische und psychotherapeutische Untersuchungen durchgeführt werden.
Kann man eine Hyperakusis heilen?
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