Was ist ADHS genau und wie Leben Familien damit?

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Der Beginn der Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (abgekürzt ADHS) fällt meistens in der Kindheit und Jugend schon auf und diese Verhaltens- und emotionalen Störungen äußern sich dadurch,

dass die Kinder Probleme mit der Aufmerksamkeit haben, dass sie oft impulsive sind und die Kleinen Schwierigkeiten haben mit den eigenen Gefühlen und Stimmungen umzugehen (Selbstregulation).

Es kommt auch sehr oft vor, dass die Kinder starke körperliche Unruhe verspüren, und das äußert sich dann mit Hyperaktivität. Wenn man ADHS hört, hat man diese Typischen Symptome sofort in seinem Kopf, da man es so aus Medien kennt,

aber nicht alle Kinder sind gleich stark von den Störungen betroffen und bei einigen fällt sogar nur ein Symptom im Alltag auf. Es gibt so viele verschiedene Auswirkungen bei ADHS und darum sollte man auch nicht jedes Kind mit seinen Vorurteilen abstempeln.

 

 

Meine große Tochter zum Beispiel, bei Ihr wurde vor ca. 3 Jahren auch ADHS festgestellt und ich hatte mich davor noch nie mit dem Thema befasst und kannte das auch nur aus den Medien.

Nur durch meine Tochter weiß ich jetzt, dass nicht immer nur Jungs von ADHS betroffen sind, die total Hyperaktiv, laut und aggressiv daherkommen, sondern auch ruhige, schüchterne und sensible Mädchen können diese Störungen haben.

Meiner Tochter muss sich täglich mit dem Aufmerksamkeitsdefizit und ihrer Konzentrationsstörung rumplagen, was für alle aus der Familie anstrengend werden kann, wenn es darum geht, dass sie allein Hausaufgaben machen soll, (was leider gar nicht funktioniert ohne Hilfe),

 

 

wenn sie Sachen oder Aufgaben im Alltag erledigen soll und sie diese jedes Mal nach wenigen Sekunden wieder vergisst, wenn man ihr was erzählt und sie nur bei dem ersten Satz noch zuhört und danach ganz woanders mit Ihren Gedanken ist, oder wenn sie unkonzentriert etwas erledigt und dadurch alles schief geht oder herunterfällt.

Am Anfang vor der Diagnose vom Therapeuten habe ich gedacht, dass das alles normal ist und es eventuell nur an ihrem Charakter liegt, dass sie so ist, wie sie ist, darum habe ich das Verhalten von ihr auch nie wirklich verstanden und bin auch deshalb vielleicht falsch mit ihr umgegangen.

Aber seitdem ich weiß, dass sie unter ADHS leidet und sie für die ganzen Symptome und Probleme im Alltag nichts kann, gehe ich anders mit der Situation um und versuche sie jeden Tag besser zu verstehen und baue auch so mehr Geduld für ihre Lage und Umstände auf.

Was man als Elternteil von ADHS Kindern auf jeden Fall braucht ist Geduld und Ruhe, weil wenn man die Kinder für deren Verhalten anschreit oder bestraft, bringt das überhaupt nichts, weil die Kinder selbst nicht verstehen, warum sie so sind und warum es ihnen so schwer fällt so zu sein wie ihre gesunden Geschwister.

Wenn einem diese Symptome oder Ähnliche Verhaltensweisen bei seinem Kind auffallen, sollte man dringend mit seinem Kinderarzt darüber sprechen und sein Kind auf ADHS testen lassen, da es den Kindern auf Dauer nur schadet, wenn man als Elternteil falsch mit ihnen umgehen würde und man vielleicht sogar selbst an der Situation zu Hause verzweifelt.

 

Seit wir wissen, dass meine Tochter ADHS hat und sie für die Schwierigkeiten beim Lernen in der Schule nichts kann, bekommt sie dort auch Förderunterricht, was ihr dabei hilft, sich selbst nicht so unter Druck zu setzen, wenn sie mal länger für Aufgaben benötigt als alle anderen in der Klasse.

Sie bekommt auch andere Lernmaterieleien als die Mitschüler und die Lehrer gehen auch anders auf sie ein, mit mehr Geduld, Verständnis und Ruhe.

Meine Tochter bekommt am Ende des Jahres auch keine Noten auf ihrem Zeugnis und trotzdem hat sie in der Zukunft die Möglichkeit wieder ohne Förderprogramm am Unterricht teil zu nehmen, wenn die Lehrer merken das sie inzwischen genauso gut mitkommt im Unterricht, wie die anderen Kinder aus der Klasse.

Da es schon viele Medikamente auf dem Markt gibt, womit man ADHS behandeln kann, damit die Symptome abgeschwächt werden, haben alle Kinder mit ADHS und deren Familien die Möglichkeit auf ein halbwegs Normales Leben.

Der Arzt dosiert die Medikamente passend zum Alter, Größe und Gewicht des Kindes und sollte ein Kind die ausgewählten Medikamente mal nicht vertragen oder man spürt damit keine Verbesserung, kann man sie auch mit Absprache des Kinderarztes auswechseln oder die Dosis erhöhen.

Mit Kindern, die unter ADHS leiden ist das Leben gewiss nicht einfach, darum sollte man sich nicht dafür schämen, wenn man sich Hilfe oder einen Rat einholt, es kann der Familie nicht schaden und es bringt sie vielleicht ein Stück weiter mit der Situation besser umzugehen.

 

 

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