Wenn Menschen miteinander reden, kann es passieren, dass hin und wieder mal Sätze fallen, die dem Gegenüber irritieren, aber das ist ganz normal, weil nicht jeder Mensch gleich denkt und somit nicht sofort weiß was mit dem Satz genau gemeint war.
Es könnte sogar so weit kommen, dass einige Aussagen die Menschen, mit denen man redet, Verunsichern, obwohl man eigentlich genau das Gegenteil damit bezwecken wollte.
Die Kommunikation zwischen den Menschen ist eigentlich ganz simpel aufgebaut und zu verstehen:
Wenn sich zum Beispiel 2 Personen unterhalten und einer sagt etwas voll unangebrachtes oder etwas, was total daneben ist, merkt derjenige es in der Regel sofort, und zwar an den Antwortet des Gegenübers, an das plötzliche Schweigen, an der Mimik und Gestik der betroffenen Person, vielleicht sogar am Weinen oder anderen emotionalen Ausdrücken oder aber das die Person so sauer ist, dass sie nie wieder mit einem redet und spricht.
Eigentlich muss man aus diesen Gründen nicht immer aufpassen was man sagt, bevor man es ausspricht, denn mit der Zeit, merken wir sehr schnell, im Zusammenleben mit anderen Menschen, was man sagen kann und darf und ab welchen Zeitpunkt man lieber mal ruhig bleibt und nicht ausspricht, was man denkt, denn in manchen Situationen ist schweigen Gold wert.
Das Verhalten fällt einem dann besonders leicht in einer Beziehung oder bei Menschen, mit denen man jeden Tag zu tun hat, denn man ist dann so ein eingespieltes Team, dass man gar nicht mehr vorher nachdenken muss, was man sagen darf und was nicht, denn diese Menschen kennen einen schon so gut, dass sie genau wissen, wie sie einige Sachen deuten und auffassen müssen, die man ausspricht und von sich gibt. Denn diese Menschen nehmen es einem dann auch nicht so übel, falls einem Mal ein dummer Kommentar herausrutscht oder man mal eine unsensible Bemerkung macht.
Dennoch kann es nicht schaden, wenn man sich im Vorfeld über einige Sätze mal Gedanken macht, bevor sie einem über die Lippen gehen, denn selbst wenn es Leute einem nicht übelnehmen, könnten sie innerlich trotzdem verletzt darüber sein und dass kann ein menschliches Verhältnis auch kaputt oder schwierig machen.
Es gibt mit Sicherheit Satzformulierungen, die jeder von uns schon einmal gehört oder sogar selbst verwendet hat, weil sie auf dem ersten Blick harmlos klingen und zudem auch sicher gut gemeint sind, doch wenn man sich diese Sätze einmal genau anschaut, findet man vielleicht doch Botschaften dahinter, die in einem selbst, vielleicht negative Emotionen auslösen, die im Nachhinein gar nicht so gemeint waren. Man merkt dann doch ganz schnell, warum der Gegenüber dann nicht so auf die Sätze reagiert hat, wie man es eigentlich gemeint hatte.
Diese Sätze können andere Menschen in einem Gespräch verunsichern:
- Das hast du dir verdient: Nach einer erbrachten Leistung, sei es nach der Arbeit, nach dem Sport, nach einer harten Woche oder nach einer durchgehaltenen Diät, sagen wir oft zu uns selbst, dass Feierabend-Bier, den Urlaub, die Pizza, das lange ausschlafen am Wochenende oder die Pommes mit viel Mayo, haben wir uns jetzt echt verdient, doch wenn eine außenstehende Person, diesen Satz zu uns sagt, muss man erst einmal überlegen, ob es nun ernst oder ironisch gemeint war, denn warum muss man zuerst eine Leistung erbringen, bevor man sich etwas Schönes Gönnen kann, ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu bekommen? Eigentlich sollten diese Sachen auch selbstverständlich sein in unserem Leben und nicht erst nach einer erbrachten Leistung, denn warum darf man nur am Sonntag ausschlafen, wenn die Woche davor hart war? Warum darf man nur eine Pizza essen, wenn man vorher Sport getrieben hat? Oder warum sollte man nur Urlaub nehmen dürfen und vereisen, wenn man Monate lang durchgearbeitet hat und kaputt ist? So kann dieser Satz „Das hast du dir verdient“, ganz anders bei dem Gegenüber ankommen, als man ihn vielleicht gemeint hatte. Man wollte vielleicht nur seine Anerkennung damit rüberbringen, doch gleichzeitig sagt dieser Satz einem auch, dass man erst Leistung bringen muss, bevor man sich belohnen darf, denn sonst bekommt man ganz schnell ein schlechtes Gewissen. In diesem Fall könnte man lieber sagen, dass hast du gut gemacht oder viel Spaß oder einfach nur einen Daumen hoch zeigen, dass kommt dann viel besser bei dem Gegenüber an und der muss sich keine Gedanken darüber machen, wie der Satz nun genau gemeint war.
- Das hätte ich dir so gar nicht zugetraut: Diesen Satz hört man ganz oft, wenn zum Beispiel jemand etwas richtig gut gemacht hat, erstaunlich ehrlich war, besonders überlegt gehandelt hat oder aber auch mit einer anderen Art und Weise aufgefallen ist, dann bringen wir meistens unsere Begeisterung mit diesem Satz zur Geltung. Doch wenn eine Person in dieser Situation für sich normal und authentisch gehandelt hat, kann dieser Satz „Das hätte ich dir so gar nicht zugetraut“ folgende Zweifel auslösen, ist die anderer Person vielleicht von mir enttäuscht? Denkt die Person, dass ich sonst nichts schaffe und drauf habe?, Hat die Person ein ganz anderes Bild von mir, als ich eigentlich wirklich bin? oder hätte ich mich anders verhalten müssen? Natürlich kann es auch Mal vom Vorteil sein, Leute zum Nachdenken anzuregen, wie sie bei anderen Menschen ankommen und wie ihre Außenwirkung ist, doch wenn das mit diesem Satz nicht so geplant war, war diese Satzformulierung, nicht ganz so optimal ausgewählt gewesen.
- Nimm das jetzt bitte nicht persönlich aber…: Es kommt immer auf den Menschen selbst an, ob er etwas, was gesagt wurde persönlich aufnimmt oder nicht, doch wenn man es mit Vorankündigung macht, ist es wie selbstverständlich, dass die Menschen es persönlich nehmen, was gesagt wurde oder sie denken zu mindestens drüber nach, ob sie es persönlich nehmen sollten. Wenn man sein Gegenüber kennt und man schon weiß, dass derjenige nicht damit klarkommt, was man ihm zu sagen hat, sollte man es lieber gleich lassen und schweigen. Sollte die Person es jedoch besser hören und erfahren, was man zu sagen hat, weil sie mit der Aussage auf Dauer besser klarkommen wird, sollte man den Vorsatz mit dem nicht persönlich nehmen lieber ganz weglassen, denn das bringt nur Unruhe ins Gespräch und in die Unterhaltung.
- Wahrscheinlich hättest du lieber…: Wie man weiß, ist man hinterher immer schlauer und viele würden mit dem Wissen und mit der Erfahrung, die man zum späteren Zeitpunkt erlangt hat, in den früheren Momenten sicher einiges anders machen, doch wenn man im Nachhinein mit seinen Entscheidungen im Zwiespalt steht, bringt das in der Regel leider auch nichts mehr, aber trotzdem tun das viele Menschen ab und zu oder sogar oft in ihrem Leben. Aus diesem Grund können diese Menschen diesen Satz: „Wahrscheinlich hättest du lieber…“ nicht gebrauchen, denn sie wissen selbst, was falsch und schief gelaufen ist und extra Salz in Wunde zu streuen hilf niemanden. Darum wären Sätze wie, das nächste Mal kannst du ja vielleicht… oder so etwas passiert dir eh nur einmal im Leben, jetzt bist du schlauer, viel besser.
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